Atomausstieg endlich geschafft!
Der BUND- Kreisverband hat am Samstag, dem 15. April, die Abschaltung der letzten 3 Atomkraftwerke auf dem Groß Gerauer Marktplatz gefeiert. Mit dabei waren Mitglieder der "Initiative Atomausstieg Groß-Gerau" und der BI "Büttelborn 21". An ihrem Stand erhoben die zusammengekommenen Atomkraftgegner*innen ein Gläschen Sekt auf den Erfolg ihres erbitterten und jahrzehntelangen Kampfs gegen eine Hochrisikotechnologie, die verantwortungslos schwere Unfälle und Katastrophen weltweit verursacht habe und weiterhin in Kauf nehme.
Gegenüber Passanten bekräftigten die Standteilnehmer*innen , dass ein Weiterbetrieb von AKWs dem politisch längst beschlossenen Ausstieg zuwiderhandele und auch gegen den gesellschaftlichen Anti-Atomkraft- Konsens sei. Außerdem würde sie eine massive Steuergeldverschwendung sein. Denn man würde damit an einer Energieform festhalten, die zur Stromgewinnung immer weniger beiträgt (ca. 5 %), wirtschaftlich gegenüber den Erneuerbaren nicht wettbewerbsfähig und viel zu teuer ist . Außerdem würden die veralteten AKWs aufwändige Neuinvestitionen notwendig machen, welche die öffentlichen Haushalte zusätzlich belasten würden. Der noch viele Jahre andauernde Rückbau verschlinge ja ohnehein weiter Unsummen von Geld.
Die Sprecherin der Initiative Atomausstieg Anka Lange-Etzel machte deutlich: Durch ihre energieintensive Brennstofferzeugung , den prekären Uranabbau und den hohen Wasserverbrauch sei diese Energieerzeugung weder CO2- arm, klimafreundlich, ressourcenschonend, noch sei sie versorgungssicher in Zeiten von Hitzeperioden und Wasserrückgang. Jetzt gelte es, die klimagerechten Erneuerbaren Energien kräftig nach vorne zu bringen und damit auch der Wirtschaft in Deutschland einen nachhaltigen Schub zu verschaffen.
Auch der Sprecher von „Büttelborn 21“ Armin Hanus freut sich, dass nun der Irrweg Atomenergie verlassen wurde. Doch müssten sich noch ca. 30 000 (!) Generationen mit Folgekosten und Gefährdungen radioaktiver Strahlung herumschlagen. Denn nach wie vor sei das Problem der nachhaltigen Lagerung von radioaktivem Müll völlig ungelöst, was die Bevölkerung in Büttelborn gerade hautnah erfahren muss. Mit Unterstützung vieler Menschen aus dem Kreis kämpft sie dort nämlich vehement gegen die Ablagerung von sog. „eingeschränkt freigemessenem“ Atommüll auf "ihrer" Deponie. Diese AKW-Abfälle des RWE Konzerns sind angeblich unbedenklich, doch hat gerade der BUND Energiesprecher Dr. Werner Neumann deren Gefährdungspotenzial anhand von Studien überzeugend nachweisen können.
Text: Jutta Stern